Das Xylofon an der Tür ertönte und schickte eine exotische Melodie durch das kleine, extrem schiefe Hexenhaus. Pixi, die kleine Hexe, zog ihre Boxhandschuhe aus und ging relaxt zur Tür, denn sie mochte die schöne Melodie, die gespielt wurde. Je langsamer Pixi lief, desto mehr würde sie von dieser exotischen Unterwassermelodie zu hören bekommen. Sie wusste schon, wer vor der Tür stand, denn nur eine Person spielte so auf ihrem Türxylofon. Außerdem hatte sie gehört, wie die Taxitür zugeschlagen wurde.
Sie verstand nicht, warum sich die Menschen eine Klingel an die Tür hängen, die für alle Besucher dieselbe extrem langweilige Melodie spielt. Ein Türxylofon war so viel lustiger, weil die Besucher etwas x-Beliebiges spielen konnten, und Pixi immer erriet, wer vor dem Hexenhäuschen auf sie wartete. Manch einer nahm sich extra viel Zeit, um mit den Tönen des Türxylofons zu experimentieren. Pixi vermutete, dass solche Besucher eigentlich nur kamen, um einen Grund zu haben, auf dem Xylofon zu klimpern.
Im grellen Sonnenlicht funkelten die Schuppen von Xara in allen Farben des Regenbogens. Die Nixe lächelte Pixi merklich aufgeregt an. Sie nahm ihre Hände von den Rädern des Rollstuhls, um sie ihrer Freundin für eine Umarmung entgegenzuhalten. Die kleine Hexe lief um den Rollstuhl herum und drückte Xara. Seit der Geschichte mit Ariel, hatten die Nixen beschlossen, sich besser keine Beine mehr zaubern zu lassen. Wenn es schnell gehen sollte bewegten sie sich jetzt an Land immer mit Rollstühlen fort. Da sie durch das viele Schwimmen ohnehin trainierte Arme hatten, fiel ihnen dies nicht schwer. Xara rollte vor und zurück. „Bist du soweit, dass wir endlich los können?“, erkundigte sie sich Xara in dem Lehrerinnenton, den jeder von ihr gewöhnt war. Schließlich war sie als Madame Muckefuck überall bekannt. Und Pixi war für ihre Bummeligkeit überall bekannt. Sie schüttelte verlegen den Kopf. „Noch nicht ganz. Ich muss noch fix das Zauberelixier mixen.“ Xara verdrehte ihre Augen, während sie dabei ihre Nixenbrauen hochzog. „Na dann fix mix!“ Zusammen verschwanden sie im Hexenhaus. Mit ihrem Rollstuhl musste sich Xara ganz schön anstrengen, einen passenden Weg durch das Chaos zu finden.
Am Hexenkessel angekommen, nahm sie das Hexenbuch und las Pixi das Rezept vor, während diese all die eigenartigen Zutaten wie: Axtstiele, Xylofonnoten und Lexikontexte zusammensuchte. Fertig gemixt, setzte sich die Hexe auf Xaras Schoß und trank ihr Elixier. In Windeseile wurden aus den x-Beinen der Hexe ein wundervoller Nixenschwanz. Nun machten sich die zwei Freundinnen auf den Weg ans Meer. Dorthin ging es fast nur bergab, sodass sie diesmal kein Taxi benötigten.
Erst gegen Ende des Weges erhob sich der Weg steil nach oben und war dann plötzlich zu Ende. Mit ordentlich Schwung flogen die zwei Freundinnen durch die Luft und landeten mit einem fröhlichen Quietschen im Meer.
Jetzt konnten die beiden jede Unterstützung gebrauchen. Gerade rechtzeitig kam die Expertin Quinn, das letzte Quagga mit dem Quallen-Express an. Eigentlich lebte Nixopolis in Frieden mit den Menschen, die nicht weit von hier eine Tauchschule betrieben. Der dichte Algenwald hatte die versteckte Unterwasserstadt stets geschützt. Doch seit einiger Zeit hatte diese Tauchschule einen allzu neugierigen Schüler, der sich nicht von dem ganzen Grünzeug abhalten ließ. Sogar mit einer Axt war er angerückt, um die dicken Algenstängel zu fällen und sich so besser im Dickicht umschauen zu können. Die Hexe hatte herausgefunden, dass diese Neugiernase Lux hieß. Später hatte Xara auch mal ein Taschenmesser von ihm gefunden. Sie hatte sofort erkannt, dass es ihm gehören musste, denn es war der Text „Für Lux Us“ eingraviert. Dieser besagte Lux Us wollte nicht auf seinen Tauchlehrer hören, der ihn mehrmals dazu ermahnt hatte, sich von dem Algenwald fernzuhalten, weil dieser gefährlich war. Deswegen hatte die Nixe auch Pixi um Hilfe gebeten, denn die x-beinige Hexe war nicht nur eine verflixt gute Boxerin, sondern auch unschlagbar im Pläneschmieden. Gemeinsam mit der Menschenexpertin Quinn hatte sie sich einen Plan überlegt, denn Quinn hatte ihr gesagt, was Menschen fürchten. Also hatte sie ihre Schwester Hilda gefragt, ob ihr Mann Herbert, der himbeerfarbene Hammerhai, ihr nicht vielleicht helfen könnte, genauso wie Silber, die Seepferdchenpiratin. Sie alle hatten im Algenwald ihre Stellung bezogen. Schon waren die Luftblasen von Lux zu hören.
Xara schwamm auf Lux zu, nur soweit, dass er ihren Schatten im Wasser sah. Dann schwamm sie in Richtung Algenwald. Wie zu erwarten folgte Lux ihr, wobei er mit seiner Axt wild um sich schlug. Silber schnappte sich die losen Algen und fing an, sie von den Knöcheln aufwärts um Lux Körper zu wickeln. Dieser bemerkte davon nichts, weil er voll damit beschäftigt war, der Nixe zu folgen. Als Lux fast vollständig umwickelt war, übergab Silber Herbert die Algenschnur. Dieser nahm sie zwischen die Zähne und zog mit einem Ruck alle Algenschnüre fest. Plötzlich konnte Lux sich nicht mehr bewegen. Genau in diesem Moment kam Herbert zähnefletschend aus den Algen hervor. Er schnappte den völlig perplexen Lux und verschluckte ihn.
Herbert schwamm jetzt extra fix, schnellte an einer von Xara festgelegten Stelle aus dem Wasser und spuckte Lux mit Haut und Haar aus, sodass er genau vor der Praxis von Toll-Platsch landete. Die kleine Hexe hatte freundlicherweise noch ein riesiges Luftkissen vor die Tür gezaubert, sowie Lux einen ordentlichen Ausschlag am ganzen Körper verpasst. Als Toll-Platsch seinen extrem verwunderten Patienten untersucht hatte, teilte dieser ihm mit, dass er wohl eine schlimme Wasserallergie habe. All die Dinge, wie Nixen und rosa Hammerhaie, habe er sich deswegen nur eingebildet. Lux sollte wohl lieber nicht mehr ins Wasser gehen, denn Wasserallergien werden mit jedem Mal schlimmer. Das wollte Lux Us auf keinen Fall riskieren und zog in die Wüste.
Mehr Abenteuer mit Planet Wortschatz könnt ihr ab dem 23. September startet das Erfinderlabor. Wenn ihr Lust habt, mit uns auf Entdeckungsreise zu gehen, könnt ihr euch jetzt anmelden.
Mehr Informationen und Anmeldung unter:
Falls du mehr über Madame Xara Muckefuck, Toll-Platsch, Herbert den himbeerfarbenen Hammerhai, Silber die Seepferdpiratin oder das Quagga Quinn erfahren willst, dann lies doch mal die Geschichte von dem jeweiligen Anfangsbuchstaben.
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