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AutorenbildIris Rozwora

Das detektivische D

Aktualisiert: 10. Juli 2021

Die Tür des Detektivbüros von Daphnia donnerte auf. Doch was die Delfindame dann erblickte, verschlug ihr den Atem. Sie dachte nach, welches Datum heute war. Es war ein Dienstag im Dezember und nicht der erste April. Dennoch stand in ihrem Detektivbüro ein dreiarmiger Dieb, der nach Datteln duftete, mit einem Diamanten in der Hand.

„Diesen Diamanten habe ich am Donnerstag in einem Durcheinander von Dieben stibitzt.“

Die delfinische Detektivin mit ihrer Mütze und dem karierten Umhang sah durcheinander aus. Da setzte der dicke Dieb fort: „Die Diebe haben den Diamanten gestohlen und ich habe den Diamanten den Dieben geraubt. Sie sollen ihn jetzt dahin bringen, wo der Diamant hingehört.“

„Warum ich?“, fragte die Delfindetektivin.

Der Dieb sah Daphnia direkt an: „Weil er nach Salz schmeckt und ich denke, dass der Diamantbesitzer im Meer daheim ist. Deswegen bin ich in ihre Delfin-Detektei gekommen.“

Draußen donnerte ein deftiger Dezemberwind, aber Daphnia war mindestens so dickköpfig wie der Dezembersturm. Mit ihrer Detektivlupe in der einen Delfinflosse und dem Diamanten in der anderen, lief sie durch das Dorf.

Eine dramatische Böe hob Daphnia in die Luft und drehte sie über den Dächern des Dorfes. Zwischen dem Dom und dem Denkmal presste der Dezembersturm sie auf das Dach der Disko. Ihre Schwanzflosse hatte eine Delle abgekommen, aber sonst ging es der Delfindame doch gut in diesem Desaster. Sie drückte sich dicht an das Diskodach um auf Hilfe zu warten. Da kam ein dünner Dackel daher gewackelt und sah Daphnia auf dem Dach liegen. Weil Dick, der Dackel, ein großer Dino-Fan war, hatte er sofort eine Idee, wer der Delfindame auf dem Diskodach hätte helfen können. Ein Diplodokus wäre, als Delfinrutsche durchaus denkbar gewesen, aber dafür war das Desaster ein paar Millionen Jahre zu spät. Da fiel Dick, dem dünnen Dackel ein, dass er am Donnerstag beim Domino spielen einen Dalmatinerdrachen kennengelernt hatte, der Doktor war. Dieser hatte ihm, während des Spiels, von einem coolen Cirkusauftritt eines Clowns und seiner Chamäleondame erzählt. Bis er mit Doktor Dalmatinerdrachen zurück sei, sollte die Drossel der Detektivin eine Decke bringen und etwas Wasser gegen den Durst.

Der Dackel stieg auf sein Dreirad und fuhr um drei Ecken bis zum Domino-Dom. Dort traf er Doktor Dalmatinerdrachen und erzählte von der Situation in der sich Daphnia befand. Der Doktor dachte, Dick habe einen Dachschaden und sei voll durchgedreht. Doch als dahinter der Direktor des Dachsmuseums und der Dirigent des Dichterchors kamen und die gleichen Dinge erzählten, da deutete einiges daraufhin, dass die Geschichte stimmte.

Deshalb öffnete der Dalmatinerdrache in der Dämmerung seine Drachenflügel und flog davon.

Tatsächlich lag auf dem Diskodach eine, in eine Decke gewickelte, Delfindetektivin. Doktor Dalmatinerdrache flog dicht über Daphnia, die ganz durch den Wind war, umschloss sie vorsichtig mit seinen Drachenarmen und brachte sie auf den Dorfplatz.

Hier bedankte sich die Detektivin und machte sich direkt auf zum Meer. Das Dämmerlicht gab nicht mehr viel zu erkennen in dem dunkelgrünen Dschungel aus Algen.

Doch dazwischen hörte sie ein dumpfes Wimmern. Daphnia schwamm direkt darauf zu und sah ein ulkiges Tierchen mit einem schwarz-weiß-gepunkteten Körper und großen Hinterpfoten in einer Dose sitzen. Mit ihrer Detektivlupe in der Delfinflosse traute sie sich näher ran.

„Warum bist Du denn so traurig?“, fragte die Delfindame, „Und was genau bist du überhaupt?“

Darauf antwortete das Tierchen: „Ich war mal eine Diamantschildkröte, aber jetzt bin ich nur noch eine Kröte; ohne Schild und ohne Diamanten. Dreiste Diebe haben meinen Diamantpanzer im Dunklen gestohlen.“

Da holte die Detektivin den Diamanten hervor und drückte ihn dem Tierchen vorsichtig auf den Rücken. Die Diamantschildkröte war überglücklich, wieder vollständig zu sein. Als Dankeschön, drehte sie sich im letzten Sonnenstrahl unter Wasser und zauberte einen wundervollen Regenbogen für Daphnia.


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