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AutorenbildIris Rozwora

Das gruselige G

Aktualisiert: 10. Juli 2021

Genau als der zwölfte Glockenschlag geschlagen hatte, kam Guido das grüne Gespenst glücklich angeflogen. Heute war sein Geburtstag und den wollte er genießen. Er hatte seine Lieblingsspeise: Grießbrei mit Gewürzgurken vorbereitet und seine Geschwister hatten ihm versprochen, dass sie ihn heute nicht gruseln würden. Denn Guido das Gespenst war ein kleiner Angsthase. An seinem Gespenster-Geburtstag wollte er nur gemütlich durch das mit Girlanden geschmückte Geisterschloss fliegen und Geschenke auspacken. Dabei sollte das schönste Geschenk heute sein, dass er sich mal nicht gruseln musste.

Doch gerade als Guido satt von seinem Geburtstagsessen war und durch einen Gang flog, der ihm ganz unbekannt vorkam, grollte ein gewaltiges Gewitter. Das grüne Gespenst hasste Gewitter und schlüpfte in den großen Garderobenschrank den es im Gang sah. Als das nächste gruselige Geräusch über das Geisterschloss zog, drückte sich Guido ganz fest gegen die Rückwand des Garderobenschranks. Plötzlich purzelte er mehrmals Kopfüber in ein graues Loch. Vor Angst schloss er seine gelben Augen. Als er sie jetzt wieder öffnete konnte er nicht glauben, was er sah. Er war mitten in der Galaxie und schwebte zwischen den Sternen hin und her. Hier oben konnte Guido erkennen, dass die Sterne große Gläser voller Glühwürmchen waren. In denen die glänzenden Tierchen glücklich hin und her tanzten.

Es war ein grandioser Anblick. So hoch war er noch nie geflogen. Erst jetzt verstand Guido, dass es im Schrank wohl eine geheime Tür in die Galaxis geben musste. Noch bevor er darüber nachdenken konnte, wie er von hier wieder nach Hause kommen würde, wirbelte an ihm eine Gruppe Giraffen mit Glibber-Getriebe vorbei. Doch keine Giraffen wie wir sie aus Afrika kennen, sondern Galaxie-Gangster-Giraffen. Es kam Guido fast so vor, als wären sie auf der Flucht.

Verwundert schaute er der Gruppe von Gangster-Giraffen hinterher. Begleitet von einigen Glühwürmchen hatte ein Gecko in seinem Galaxieauto die Verfolgung der Gangster-Giraffen aufgenommen. Als Gaga von der Gecko-Galaxie-Polizei Guido das grüne Gespenst entdeckte, fragte sie ihn, ob er gesehen habe wohin die gemeinen Giraffen geflüchtet waren. Guido zeigte auf einen gelben Planeten mit einem großen Gebirge und vielen Gletschern.

„Geradeaus sind die Giraffen geflogen. Warum willst du das wissen?“

„Mich hat meine Freundin Daphnia die Delphindetektivin angerufen. Sie erzählte mir, dass sie gehört habe das die Gangster-Giraffen die goldene Gießkanne des Gorillas klauen wollen, damit er nicht mehr das genialste Gemüse der Galaxie hat. Stattdessen sollen die Galaxie-Bewohner das Getreide der Großtante der Gangster-Giraffen kaufen. Wenn du willst könntest du mir helfen, denn die Gangster-Giraffen sind zwar die gemeinsten Bewohner der Galaxie, aber auch die schreckhaftesten. So bekommen sie nämlich ihre Flecken. Am Anfang sind alle Giraffen gelb, aber jedes Mal, wenn sie sich erschrecken, bekommen sie einen neuen Fleck. Golo, der Gorilla, versteckt seine goldene Gießkanne in einer Grotte unter dem Gletscher. Dort füllt sie sich nachts mit Wasser. Die Kanne wird niemals leer, egal wie lange Golo seinen Garten gießt. Golo und ich haben bereits einen geheimen Plan gemacht, wie wir das verhindern können und du wärst eine große Hilfe.“

Etwas ängstlich hörte sich Guido den Plan von Gaga Gecko an und beschloss dann zu helfen. Wie vereinbart saß Golo in seinem Gewächshaus und bewachte sein Gemüse. Guido hatte in der Grotte bereits die goldene Gießkanne mit den Gummibärchen, die er noch von seinem Geburtstagsessen in der Hand hatte, festgeklebt und sich versteckt.

Als die Gruppe von Gangster-Giraffen sich der goldenen Gießkanne näherte, kam Guido von der Grottendecke geschwebt und grummelte so gefährlich wie er konnte.

Mit lautem Geschrei rannten die Giraffen aus der Grotte. Vor deren Ausgang Gaga bereits mit ihren Kollegen eine Gefängniszelle aufgebaut hatte, in welche die Gangster jetzt geradewegs hineinrannten.

Das war das erste Mal, dass Guido das Gespenst Spaß daran hatte etwas Gruseliges zu tun und andere zu erschrecken. Als Guido aus der Galaxie zurück zu seinem Geisterschloss geschwebt war, beschloss er sich einen großen Geburtstagsspaß zu erlauben. Er tauchte sich einmal komplett in weiße Farbe und flog mit lautem Gesang und Geschrei durch die Gänge. Da Gruseln immer ein bisschen lustig sein sollte, waren alle Gespenster in Guidos Schloss bunt. Nie hatten Guidos Geschwister etwas Gruseligeres gesehen als ein ganz weißes Gespenst. Mit ganz grünen Gesichtern und Getuschel versteckten sie sich im ganzen Schloss.


Falls Du noch nicht weißt wer Daphnia die Delphindetektivin ist, dann lies doch mal die Geschichte vom detektivischen D.


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