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Das komische K

In Karlis Klavier-Klub war nun auch das letzte Kissen belegt, die Kerzen leuchteten, im Kamin brannte ein Feuer. Die Kessel mit warmem Wasser für Kaffee, Kamillentee und Kakao standen bereit. Die Kannen zum Ausschenken waren poliert. Die Gäste hatten Platz genommen. Es war eine kunterbunte Mischung aus Klavierfans von allen Kontinenten. Da kitzelte ein Kakadu eine Kuh auf dem Kopf, eine Krähe kletterte dem Kamel auf den Höcker, ein Küken ließ sich von einem Krebs kneifen und das Kaninchen kuschelte mit dem Kugelfisch. Auf dem karierten Sessel klatschten die Kräuterhexe Hilde, im Kimono, und der himbeerfarbene Hammerhai, damit das Konzert endlich anfing.

In der Küche kümmerte sich derweilen Kiki, die Kolibri-Dame darum, dass alles mit dem Essen klappte. Sie knetete schon wieder am Kartoffelteig, da die Klöße fast alle waren. Kehrmit, der kräftige Krake, hatte heute morgen mit seinen acht Armen, im Klub gekehrt, damit für das Konzert alles klasse aussah. Er wollte als Dankeschön, allerdings nichts aus der Kasse, sondern lieber Kikis Klöße.

Karli rief nach seiner Frau und schon kam sie fix aus der Küche geflattert. Kritisch fragte er Kiki: „Denkst du wirklich, dass er heute kommt?“

Liebevoll sah sie den kleinen Kaktus an. Sie hatten sich im Kino kennengelernt, bei einem Film über Karate-Katzen. An Karli war die erste Kaktusblüte aufgeblüht und Kiki konnte nicht anders, als von ihr zu kosten. Kolibris und Kakteen passen sehr gut zusammen, denn nur Kolibris können Kakteen küssen ohne sich zu piksen.

Kiki antwortete kraftvoll: „Ja klar kommt er!“ und gab Karli mit ihrem langen Schnabel einen Kuss zwischen die Stacheln. Genau in diesem Augenblick öffnete sich knarrend die Klub-Tür und die Katastrophe passierte.

Die Klassenlehrerin der Koala-Klavier-Klasse rief mit einem lauten Klingeln ihre Klavierschüler für das Konzert zusammen. Dieser Klang erschreckte den fleißigen Kraken Kehrmit so sehr, dass er vor Schreck lautschreiend zusammenzuckte, kurz aufsprang und ihm alle Klöße aus den Tentakeln fielen.

Doch ausgerechnet in diesem Moment trat König Knurt der Kluge ein, um das Klavierkonzert zu besuchen, und alle acht Klöße die eben noch in Kehrmits Fängen waren, landeten auf dem königlichen Gast. Ein Kloß flog auf einen Zacken der Krone, je zwei weitere trafen ihm am Kinn und am Knie. Einer landete an seinem Kragen und der Rest der kalten Klöße verteilte sich auf der königlichen Kleidung.

Alle hielten die Luft an und warteten, was nun passierte. Würde ein Krawall losbrechen und der König alle in den Keller seines Schlosses sperren lassen? Karli hätte sich selber am liebsten im Kühlschrank versteckt und gewartet, bis alles vorbei ist. Kehrmit überlegte, ob er den König vielleicht mit einer Keule auf den Kopf hauen sollte, bis dieser k. o. wäre. Erstmal k.o., könnte man den König schnell im Klo säubern und dann so tun, als sei nichts passiert. Doch da waren zu viele königliche Diener für diesen Plan, denen allen der Mund offenstand vor Schreck.

Kiki und Karli sahen sich kreidebleich an. Zur Überraschung aller kam es nicht zu einem Krawall. Stattdessen bedankte sich der König für die warme Begrüßung. Leise knurrend setzte er sich auf sein Kirschkernkissen. Er wusste, dass es auf verschiedenen Kontinenten verschiedene Begrüßungen gab, aber er mochte es lieber mit Konfetti beworfen zu werden, als mit Klößen. Er hoffte inständig, dass er nie irgendwo zu Besuch sein würde, wo man zur Begrüßung mit Kokosnüssen warf. Das sorgte bestimmt für Kopfschmerzen.

Konzentriert lauschte er dem Klavierkonzert der Koala-Kinder. Das war wirklich große Klasse. Am Ende bat er seinen Kammerdiener in der Küche nach einer kolossalen Schüssel Klöße zu fragen. Und während sich die Kinder verbeugten, stand der König auf und bewarf die Klavierschüler mit den glitschigen Klößen, um seine Dankbarkeit zu zeigen. So wie es die Gäste vorhin bei seiner Begrüßung getan hatten. Die Koala-Kinder fanden das komisch, aber keines traute sich wegzulaufen. Und so machte es klitsch und klatsch, bis alle Klöße aus der Schüssel auf den Koalas klebten.

Zum Schluss stellte sich der König mit seiner kloßbeklecksten Kleidung zwischen die Kinder für ein Bild mit der Kamera. Dieses komische Foto von den Koala-Kindern und König Knurt dem Klugen, die über und über mit Klößen bekleckst waren, hing seit jenem Tag in Karls und Kikis Klavierklub und viele Besucher hielten es für kostbare Kunst.


Falls Du mehr über den himbeerfarbene Hammerhai erfahren willst, dann lies doch mal die Geschichte vom hilfsbereiten H.


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